Das Chemnitzer Start-up „Lucky Letter” ist unser Pitch des Monats Mai. Die Gründerin Yvonne Heim hat Pädagogik, Soziologie sowie Psychologie (M.A.) studiert und war anschließend 20 Jahre als Wissenschaftlerin in der Bildungsforschung an der TU Chemnitz tätig. Mit Lucky Letter möchte sie Kinder zwischen fünf und zehn Jahren altersgerecht beim Finden von Antworten auf die Frage „Was macht mich glücklich?“ unterstützen. Die Glückskinder – so nennt Yvonne ihre Adressaten – dürfen sich jeden Monat auf „echte“ Briefpost mit spannenden Geschichten des Protagonisten Lucky Letter freuen.
Hektik und den zunehmenden Fokus auf materielle Dinge sieht Yvonne als zentrale Probleme unserer Gesellschaft. Umso achtsamer sollten wir sein, diese Laster nicht an neue Generationen weiterzugeben. Doch wie bringt man Kindern Glücklichsein bei, ohne es selbst zu sein? Mit ihrer Fachexpertise bietet sie einen Anker für das wirkliche Leben und vermittelt kindgerecht, auf welche Werte es dabei ankommt. Die Geschichten von Lucky Letters Abenteuern sollen den Kindern so die Auseinandersetzung mit dem Thema Glück nahebringen. Auf seinen Reisen lernt Lucky Letter viele weitere Charaktere kennen – darunter Gerda Gesundheit, Doris Dankbarkeit und Nala Natur. Sie alle repräsentieren wichtige Werte für das Leben und liefern Impulse auf der Suche nach dem individuellen Glück.
Bereits 2017 entstand die erste Idee für Lucky Letter. Als Yvonne dann im März 2020 eine Auszeit nahm, entwickelten sich aus den ersten Skizzen schnell Konzepte und schließlich auch Prototypen. Nach einer erfolgreichen Crowdfunding Kampagne Ende 2021 startete die erste Glückspostwelle mit 82 Paketen an insgesamt 170 Kinder in ganz Deutschland.
„Aktuell arbeite ich an der Konsolidierung. Ein funktionierendes Geschäftsmodell ist jetzt das nächste Ziel“, so Yvonne über ihre weiteren Pläne für das Unternehmen. Außerdem will sie den DACH-Raum erschließen und im nächsten Schritt die Marke Lucky Letter ausbauen. Diese stehe für gelebte Werte und „eine Menschlichkeit in der Gesellschaft, an die ich erinnern möchte.“ Die Abenteuer enden nicht mit der ersten Reise. Yvonnes Fokus liegt deshalb auf der Fortsetzung von Lucky Letters Geschichte. „Im Kopf habe ich schon alle Charaktere.“ Nun müssen Texte geschrieben und lektoriert sowie Illustrationen angefertigt werden. Perspektivisch kann sie sich auch vorstellen, den Freunden von Lucky Letter Einzellinien mit eigenen Abenteuern zu widmen.
Getreu dem Bestseller „Start With A Why“ von Simon Sinek empfiehlt Yvonne angehenden MacherInnen präsent zu behalten, warum sie gründen. Denn damit gehe die „krasseste Persönlichkeitsentwicklung, die es gibt“ einher. Hinter Erfolg verbirgt sich viel Arbeit. Man braucht „unbändige Neugier, Durchhaltevermögen, Disziplin, (…) eine innere Stärke und einen absolut starken Willen.“ Jeden Tag warten neue Hürden darauf, bewältigt zu werden – „und wenn du nicht den Antrieb hast, (…) dann gehst du unter.“
Yvonne hat diesen Antrieb auf ihrem eigenen Gründungsweg bewiesen. Lucky Letters hat einen bemerkenswerten Start ohne Fördermittel absolviert. Nun tritt das Unternehmen in die Growth-Phase ein und freut sich über Programme wie das Mentoring oder die aktive Netzwerkverbindungen von SAXEED und futureSax für das weitere Wachstum.
Bild: Lucky Letter