Bei dieser Veranstaltung zeigten SAXEED und prostartup, wie aus Forschungsprojekten Hidden Champions wurden. Zusammenkommen, netzwerken und Synergien bilden – Das war die Vision hinter dem StartUpDay, einer Veranstaltung, die von SAXEED und prostartup ins Leben gerufen wurde.
Über 70 Gäste folgten am 13.06.2023 der Einladung ins IMM TransferZentrum und erlebten eine bereichernde Veranstaltung, bei der Unternehmen, Startups und Projekte der Hochschule Mittweida im Fokus standen. Die Eröffnung des StartUpDays erfolgte durch Prof. Detlev Müller von der IMM electronics GmbH und Dirk Liebers vom Gründungsnetzwerk SAXEED. Ursprünglich als reiner Gründungsstammtisch geplant, wurde der StartUpDay zu einem umfangreicheren Event ausgebaut. Die Besucher hatten die Möglichkeit, Vorträgen zu lauschen, einen Ausstellungsbereich zu erkunden und interessante Unternehmen und Projekte kennenzulernen. Nebenbei bot sich beim Buffet reichlich Gelegenheit zum Networking.
Jan Ehrlich präsentierte in seinem Vortrag die beeindruckende 15-jährige Reise der in Mittweida ansässigen Firma Direct Out. Mit Stolz betonte er, dass sich das Unternehmen zu einer wahren Weltmarke entwickelt hat. Die Direct Out GmbH ist auf innovative Pro-Audio-Lösungen für Broadcast, Studio, Live-Events und fest installierte Soundanwendungen spezialisiert. Als international agierendes Unternehmen unterstützt es Kunden weltweit dabei, ideale Lösungen für ihre Audio-Herausforderungen zu finden. Die Anfänge waren bescheiden, mit nur vier Personen und einem starken Partner, der IMM, die das Unternehmen unterstützte. Seit der Gründung im Jahr 2008 hat die Direct Out GmbH kontinuierlich an Bedeutung gewonnen und kann nun stolz auf eine imposante Kundenliste verweisen. Von der NASA über den Eurovision Song Contest bis hin zur Formel 1 und renommierten Bands wie Coldplay und den Imagine Dragons – Direct Out hat sich als vertrauenswürdiger Anbieter für erstklassige Audio-Lösungen etabliert. Die wichtigste Botschaft, die der Geschäftsführer den Zuhörern mitgab, war die Bedeutung eines starken Netzwerks und verlässlicher Partner, die an die Idee glauben. Die Geschichte von Direct Out ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie ein Unternehmen aus einer kleinen Anfangsidee zu einer international anerkannten Marke heranwachsen kann. Sie verdeutlicht, dass der Aufbau eines starken Netzwerks und die Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen Partnern der Schlüssel zum Erfolg sind.
Im zweiten Vortrag gewährte Tobias Tauscher, Co-Founder der Cinector GmbH, einen faszinierenden Einblick in das Unternehmen. Cinector ist ebenfalls in Mittweida ansässig und spezialisiert auf die Softwareentwicklung für Medienproduktion und digitale Kommunikation sowie auf die Entwicklung von künstlicher Intelligenz im Bereich der Bildverarbeitung. Die innovative Technologie von Cinector findet bereits Anwendung bei namhaften Unternehmen, wie zum Beispiel Porsche oder Douglas. Sie ermöglicht es mühelos beeindruckende Videobotschaften zu erstellen und Live-Streams in TV-Qualität zu übertragen. Tobias Tauscher hatte selbst an der Hochschule Mittweida studiert und hier den Grundstein für Cinector gelegt. Mit Unterstützung von SAXEED wurde damals eine EXIST-Forschungstransfer-Förderung beantragt und bewilligt. So stand dem Aufbau des Unternehmens und der Gründung nichts mehr entgegen. Die enge Verbindung zur Hochschule und zur Stadt Mittweida wurde auch in seiner Präsentation ganz deutlich. Mit den Worten „Ich will so ein bisschen mal die Werte verkörpern, die auch wir hier in Mittweida gefunden haben, warum wir hier gegründet haben und auch bewusst hier aus Mittweida versucht haben, die Welt zu erobern“, leitete der Gründer seinen Vortrag ein. Anschließend präsentierte er dem Publikum die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der Cinector-Software. Die Gäste hatten zudem die Gelegenheit, verschiedene Ausstellungsstücke in den Räumen zu erkunden und sich beispielsweise live in ein virtuelles Studio zu versetzen. Tobias Tauscher vermittelte eindrucksvoll die Innovationskraft und den breiten Anwendungsbereich der Cinector-Software. Das Publikum wurde animiert, die vielfältigen Möglichkeiten dieser Technologie zu erkunden und deren Potenzial für ihre eigenen Projekte zu nutzen.
Nach diesen beeindruckenden Vorträgen, die zeigten, dass Hidden Champions nicht ausschließlich in Großstädten zu finden sind, hatten die Besucher die Gelegenheit, bei Kaffee und Kuchen den Ausstellungsbereich zu erkunden und weitere spannende Unternehmen und Projekte zu entdecken.
Mit dabei waren die IMM electronics GmbH, prostartup, proagil, die MWE – Mittweidaer Wirtschafts- und Entwicklungsgesellschaft mbH, der Landkreis Mittelsachsen, die Cinector GmbH, die Technik AG von Prof. Hans-Gerhard Kretzschmar, das 3D Drucker Lab Mittweida sowie das InnoLab der Hochschule Mittweida. Gemeinschaftlich verdeutlichten sie die Vielfalt und Innovationskraft dieser Region und gaben den Besuchern die Möglichkeit, sich mit Akteuren der Wirtschaft auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.
Ein weiterer großer Programmpunkt des StartUpDays war der Gründungsstammtisch von SAXEED, welcher vom Projektleiter Prof. Frank Schumann eröffnet wurde und nunmehr zum 21. Mal stattfand. „Wir wollen Gründung provozieren, initiieren und unterstützen, wir wollen Dinge bewegen, dafür gibt es SAXEED, dafür gibt es auch die Kollegen aus den anderen Institutionen MWE, IHK, ITZ, prostartup, die Hochschule mit all den Professoren, die auch für das Thema stehen…“ begrüßte Prof. Schumann die Anwesenden und übergab dann das Wort an Dirk Liebers, der dann durch das weitere Programm führte. Nachdem die Startup-News aus Mittweida präsentiert wurden, erfolgte die Vorstellung der SAXEED InnoAcademy und der Ergebnisse dieses innovativen Praktikums. „Wir haben gemerkt, die InnoAcademy als Tool bindet an die Themen der Region und da wollen wir anknüpfen und zwar schon frühzeitig.“, berichtete Dirk Liebers über die gemachten Erfahrungen, nach dem nun bereits dritten erfolgreichem Durchlauf der InnoAcademy und die Pläne, das Konzept mit dem Ziel der Fachkräftegewinnung auf allgemein bildende Schulen zu übertragen und weiter auszubauen. Die Gäste bekamen einen Einblick in den Lernprozess und die Projekte der Studierenden, die sie im Laufe ihres 12-wöchigen Praktikums mit ihren Partnerunternehmen und den Coachings von SAXEED umgesetzt haben. Unter anderem wurden Prototypen für interaktive Videos, Erklärvideos oder ein Quiz für die Sensibilisierung von Mitarbeitern zum Thema Diskriminierung entwickelt. Die Partnerunternehmen, wie zum Beispiel prostartup, die IHK oder Vrendex, fanden nach den Präsentationen lobende Worte für ihre Praktikant:innen und wertschätzten deren Entwicklung, Engagement im Unternehmen und sehen die InnoAcademy als geeignetes Mittel, um talentierte Mitarbeiter zu finden und frischen Wind ins Unternehmen zu bringen.
Im Anschluss erfolgte die Vorstellung des Projekts R42 durch Tom Potutschek, den Gründer der GECKO.2 GmbH aus Leipzig. R42 ist ein faszinierendes Ökosystem der Games-Branche, das auf sieben Etagen Gastronomie, Events, Contentproduktion, Spielen, Arbeiten und Leben miteinander verschmelzen soll. Dieses einzigartige Konzept könnte die traditionelle Wirtschaft und die aufstrebende Games-Branche zusammen bringen, um innovative Konzepte in der gesamten Region zu fördern und voranzutreiben. Mittweida sei seiner Meinung nach in Sachsen der Standort, der es am ehesten verstanden hat, dass im Bereich Gaming viel passiert und Deutschland aber trotzdem noch einen Nachholbedarf hat: „Wir konsumieren sehr viel, aber wir produzieren sehr wenig“ so der Gründer. Erste Berührungspunkte zur Hochschule Mittweida hatte er, als er die beta 2019 besucht hat. Zudem führt er an der Hochschule 2 Game Jams durch, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Sein Resümee nach dem StartUpDay war, dass es beeindruckend sei, wie hier Vernetzung und Innovation zwischen Hochschule, Stadt und Unternehmen funktioniert.
Höhepunkt des Stammtischs war die Preisverleihung des Prof. Detlev-Müller-Start-up-Preises, der zum sechsten Mal verliehen wurde. Dieser Preis wurde von Prof. Müller 2018 ins Leben gerufen und würdigt Ausgründungen von Studierenden und Alumni der Hochschule sowie Spin-offs und Projekte aus den Forschungsbereichen. Als Motor für Wachstum und Wettbewerb in der Region trägt der Preis zur Stärkung der Innovationskraft und Förderung der regionalen Wirtschaft bei. Der namensgebende Unternehmer Prof. Detlev Müller hat den Preis persönlich übergeben und möchte damit herausragende Leistungen im Bereich der Unternehmensgründung und Innovation ehren. Der diesjährige Preisträger war das InnoLab der Hochschule Mittweida.
Das InnoLab erhielt zusätzlich zwei Freitickets für das Event „meets Perspektivenwechsel“ von Fabian Geißler, einem engagierten Studenten der Hochschule. Als Teil des Orga-Teams dieses Netzwerkevents wollte er die Tickets an aufgeschlossene, junge Studierende verschenken, die von der Veranstaltung profitieren können.
Im InnoLab können Studierende ihre Experimentierfreude und ihren Erfindergeist entfalten. Mit modernster Technologie und Ressourcen können sie eigene Projekte umsetzen und Prototypen entwickeln. Das InnoLab fördert Innovation und bietet Möglichkeiten zur Realisierung kreativer Ideen. Die Hochschule Mittweida ermöglicht es Studierenden somit, ihre Talente zu entfalten und praktische Erfahrungen zu sammeln.
SAXEED und prostartup, insbesondere die Firmenleiterin Sabine Herzberg, möchten einen herzlichen Dank an alle Teilnehmer:innen aussprechen, die diesen inspirierenden und erfolgreichen Abend möglich gemacht haben. Ebenso möchten sie ihren aufrichtigen Dank an alle Partnerunternehmen richten, die ihnen mit ihrer großartigen Unterstützung zur Seite gestanden haben. Ein besonderes Lob gebührt den mutigen InnoAcademy-Praktikant:innen, die ihre Projekte mit Begeisterung und Hingabe präsentiert haben. Abschließend möchten sie einen erneuten Glückwunsch an den diesjährigen Gewinner, das InnoLab, aussprechen!
Text: Gründungsnetzwerk SAXEED Mittweida
Fotos: Gründungsnetzwerk SAXEED Mittweida, prostartup