„Ich habe Härte mit Stärke verwechselt“…

… sagte Daniel Engelbrecht, ehemaliger Fußballprofi, am 20.9. in Chemnitz beim SAXEED Gründungsfrühstück in seinem bewegenden Vortrag.

Tatsächlich hatte ihn seine Hingabe zum Fußball beinah das Leben gekostet. Mehrmals. Nach einem Herzstillstand mit 22 Jahren mitten auf dem Spielfeld, ging er vor dem entsetzten Publikum zu Boden, schlägt hart mit dem Hinterkopf auf. Er kämpft sich nach über 4 Operationen am Herzen zurück und schoss bei seiner Rückkehr gleich noch das entscheidende Tor. Bis heute lebt er mit einem Herzschrittmacher, den man bei dem vor Lebensenergie sprühenden Mann nicht vermuten würde. 

Und er bringt wichtige Quintessenzen aus seiner Erfahrung mit:

„Wenn Hilfe angeboten wird, sollte man sie auch annehmen. Es ist nicht nötig, alles allein zu schaffen.“

„Etwas mit Hingabe und Liebe zur Sache zu tun ist wertvoll. Doch Angst ist auch ok. Das Zusammenspiel der Kräfte ist entscheidend.“

„Rückblickend war es ein entscheidender Fehler, krank auf dem Spielfeld zu stehen.“

Diese und weitere tiefe Learnings bereicherten auch die anschließende Fragerunde mit den anwesenden Gründerinnen und Gründer, die der Einladung zum Frühstück vom Gründungsnetzwerk SAXEED, dem Technologie Centrum Chemnitz und der Technischen Krankenkasse gefolgt waren.

Daniel gab den Anstoß zur Erkenntnis für viele angehende Chef:innen im Raum sich klare Routinen zu erschaffen, die für die Gesundheit und die weitere Leistungsfähigkeit dienlich sind.

Ein Auszug aus Daniels Tipps:

–> Morgens und Abends 1 h nur für sich zu nutzen, ganz ohne digitalen Einfluss „eine Nachricht am frühen Morgen kann den ganzen Tag versauen“.

–> Anstehende To dos oder Sorgen notieren, um sie aus dem Kopf zu bekommen und dann am nächsten Tag zu lösen (und ruhiger zu schlafen).

–> Nicht krank weiter „durchziehen“, sondern wirklich kurieren, da dies die mögliche Ursache für seinen heutigen Herzschrittmacher war.

Fazit:

Es war ein bewegender und spannender Vortrag für mich. Daniel sprach mit einer derartigen Präsenz, dass es im Raum zwischendurch so still war, dass man den aufsteigenden Kaffeeduft förmlich dampfen hören konnte.

Die teilnehmenden Start-ups blieben noch lange im Anschluss im Gespräch, um ihre ganz persönlichen Schlussfolgerungen über die heute thematisierte Achtsamkeit im (Berufs-)Leben zu ziehen. Denn bedeutet Stärke, wie eingangs erwähnt, nicht die eigene Gesundheit ernst zu nehmen? Trotz aller Hingabe an die eigene Gründungsidee?

In diesem Sinne, gebt gut auf euch Acht. Und kommt gern vorbei zum nächsten Gründungsfrühstück, für alle Start-ups und Gründungsinteressierte.

Tina und das SAXEED Team