Pitch des Monats Februar ist der IT-Dienstleister GONIT mit Sitz in Hohenstein-Ernstthal. Gegründet wurde das Start-Up vom 25-jährigen Agon Muli, der einen Master in Value Chain Management an der TU Chemnitz abgeschlossen hat. Gebürtig stammt er aus dem Kosovo. Seine dortigen Wurzeln beruflich mit seiner Heimat Deutschland in Einklang zu bringen, war schon immer Agons Traum.
Selbstständigkeit kam für Agon schon lange infrage, da er zielstrebig ist und gern eigenverantwortlich arbeitet. Dahingehend wurde er insbesondere von seinen Eltern geprägt, die 1998/1999 nach Deutschland kamen und es schafften, sich als Unternehmer eine neue Existenz aufzubauen. Als er im Zuge seiner Abschlussarbeit ein Angestelltenverhältnis einging, stellte er zunehmend fest, dass die Beständigkeit des Arbeitslebens nichts für ihn ist. So wagte er schließlich den Schritt in die Selbstständigkeit. „Irgendwann habe ich es dann einfach gemacht – einfach gegründet.“
Mit seinem Start-Up GONIT will er kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Region IT-Dienstleistungen jeglicher Art anbieten – sei es KI, Softwareentwicklung oder auch Data Analytics. „Die Besonderheit meines Unternehmens ist der Bezug zum Kosovo”, so Agon. Als eigenständiger Projektentwickler möchte er Aufträge mit Unterstützung von IT-Fachkräften aus dem Kosovo umsetzen. Damit bedient er nicht nur den Fachkräftemangel in Deutschland, sondern vermittelt auch Projekte in die florierende IT-Branche im Kosovo. Ziel ist, „ein junges, progressives Unternehmen aufzubauen”. Dabei setzt er darauf, neue, moderne Ideen einzubringen und sieht seine Mitarbeiter eher in der Rolle von Partnern. Für ihn bedeutet dies Zusammenarbeit auf Augenhöhe und langfristige Beteiligung am Erfolg des Unternehmens.
Bei der Frage nach Ratschlägen für Gründungsinteressierte nennt er die Kundenakquise als eine Herausforderung, die ihm anfangs begegnet ist. Das Schwierige daran sei für ihn, die eigene Geschäftsidee „so rüberzubringen, dass man ein Mehrwert für die Leute sein kann.” Denn gerade am Anfang gilt es „zu zeigen, dass man schon was auf dem Kasten hat.” Wichtig sei dabei, einen authentischen Eindruck zu hinterlassen. Als Kunde von IT-Dienstleistern bekam er hin und wieder das Gefühl, man wolle ihm nur etwas verkaufen. Deswegen setzt er auf persönlichen Kontakt, pflegt sein Netzwerk und gewinnt Kunden vorzugsweise über Gemeinsamkeiten wie Bekannte/Freunde, ehemalige Jobs oder auch die Region.
Unterstützt wurde Agon im Gründungsprozess durch GründungsberaterInnen von SAXEED. Kennengelernt hat er das Gründernetzwerk durch organisierte Vorlesungen aus dem Master, wie beispielsweise B2B-Marketing und Businessplanung. „Gerade bei alleiniger Geschäftsführung ist mir das Einholen einer weiteren Meinung oder neuer Ideen sehr wichtig. Oft sprechen die Gründungsberater aus Erfahrung und haben ein großes Netzwerk zu bieten!“
Momentan hat Agon schon erste Aufträge in der Pipeline. „Die muss ich erstmal umsetzen und Kapital ansammeln. Einfach die Erfahrung machen.“ Perspektivisch soll außerdem eine Tochtergesellschaft im Kosovo folgen – „Das wird hoffentlich in den kommenden 4-5 Monaten passieren”, so Agon.