Das Gründungsprojekt hat mit seinem innovativen Verfahren zur Herstellung dünner Zementbeschichtungen für Substrate im Trockenbau eine bahnbrechende Lösung entwickelt. Die Technologie ermöglicht es dem Unternehmen, oberflächenfertige Bauprodukte wie Gipskartonplatten, Spanpressplatten, andere Holzwerkstoffe und auch Dämmstoffe, wie beispielsweise Steinwolle, herzustellen, die verbesserte Oberflächeneigenschaften aufweisen. Diese Neuerung verspricht eine Reihe von Vorteilen, darunter verkürzte Bauzeiten, verbesserte Projektplanung und einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in der Baubranche.
Das patentierte Verfahren von DuCem verwendet eine optimierte zementöse Mischung, die in einer sehr dünnen Beschichtung von nur 0,5-2 mm auf die Substrate aufgetragen wird. Ein entscheidender Aspekt, der dieses Verfahren nachhaltig macht, ist, dass während des Beschichtungsprozesses keine Hitze verwendet wird. Dadurch wird der Energieverbrauch reduziert, was zu Zeit- und Kostenersparnissen führt. Zusätzlich wird das Material durch die Beschichtung feuerfester, was besonders wichtig für den Brandschutz ist.
Serkan Tüter, einer der Teammitglieder von DuCem, erklärte, dass das Gründungsprojekt ein Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit verfolge, das die Aspekte Ökologie, Ökonomie und Soziales berücksichtigt. Dies zeigt das Engagement des Unternehmens, nicht nur innovative Lösungen zu bieten, sondern auch umweltbewusstes Handeln zu fördern.
Die Idee für das Start-Up entstand an der Professur für Baustofftechnik an der TU Bergakademie Freiberg. Gründer Adrian Bajrami, ein Werkstofftechnikingenieur, entwickelte im Rahmen eines Forschungsprojekts eine neuartige zementbasierte Beschichtungstechnologie am Institut für Keramik, Feuerfest- und Verbundwerkstoffe (IKFVW). Das zunächst manuelle Beschichtungsverfahren wurde später maschinell umgesetzt und schließlich als Patent von der Universität angemeldet.
Das Gründerteam wurde inzwischen um Benjamin Hiller, einen Betriebswirt für Finanzen und Strategien, sowie Serkan Tüter, einen Maschinenbauingenieur für Prozessoptimierung, erweitert.
Durch das EXIST-Gründungsstipendium erhielt DuCem die Möglichkeit, die Vorgründungsphase erfolgreich zu durchlaufen. Nun soll ein einjähriges Stipendium der SAB (Sächsische Aufbaubank- Förderbank) folgen, um die Ausgründung als GmbH voraussichtlich Anfang 2024 zu ermöglichen und die Produkte zu lizenzieren.
Derzeit ist das Team von DuCem in einer Produktionshalle mit neuen Geräten ansässig und plant, Ende des Monats mit der Massenbeschichtung der ersten Platten zu beginnen. Zudem sind zwei Forschungs- und Entwicklungsaufträge mit Kooperationspartnern in Arbeit.
DuCem strebt an, bis Ende 2024 das erste Produkt auf den Markt zu bringen.
Auf die Frage nach Gründungstipps für andere Gründungsinteressierte betont Serkan Tüter die Bedeutung eines gut zusammengestellten Teams mit verschiedenen Schwerpunkten und Stärken für den Erfolg eines Start-Ups. Neben technischen Fähigkeiten sind Soft Skills wie Teammanagement und Kommunikation von entscheidender Bedeutung. Hier nennt Serkan Tüter die Arbeit in einem Verein oder im Ehrenamt als sehr wertvolle Erfahrung, die ihm persönlich bei der Arbeit in einem Gründungsteam sehr weitergeholfen hat.
Zudem sei es hilfreich, im Verlauf des Gründungsprozesses auch den bereits geleisteten Fortschritt zu würdigen:,,Es gibt viele Up’s & Down’s, aber wenn man den Blick nach hinten wagt, stellt man fest, dass man schon sehr weit gekommen ist.“, sagt Serkan Tüter. Das könne für zusätzliche Motivation sorgen.