Diesen Monat stellen wir die in.hub GmbH und ihren Gründer Marco Neubert vor. Das Chemnitzer Start-up bietet produzierenden Unternehmen Lösungen für die Digitalisierung ihrer Produktionsprozesse an. Mittels Plug & Play Produkten kann der Zustand von Maschinen, Anlagen und Prozessen 24/7 abgerufen und konfiguriert werden. Das Ganze soll dabei so intuitiv und einfach sein wie das Bedienen eines Smartphones. Als gelernter Industrieelektroniker und studierter Elektrotechniker hat sich Gründer Marco zum Ziel gesetzt, das mittelständische produzierende Gewerbe Deutschlands bei der digitalen Transformation zu unterstützen.
Bereits während seines Studiums der Elektrotechnik an der TU Chemnitz interessierte sich Marco für die Themen Industrie 4.0 und Digitalisierung und dachte sich „das muss besser gehen, und das will ich gerne als Hauptberuf machen“. Im Jahr 2017 gründete er dann kurzerhand sein erstes Start-up mit dem Themenschwerpunkt Digitalisierung von KMUs – die in.hub GmbH. Viele produzierende Unternehmen haben oft wenige Informationen zu den Prozessabläufen und Zuständen innerhalb der Produktion oder nur unübersichtliche und komplizierte Daten zur Verfügung. Hier setzt Marcos Start-up an: er bietet den Kunden Hardware an, welche mittels Plug & Play Prinzip an die Maschinen angeschlossen werden kann und relevante Daten zum Produktionsprozess sammelt. Zusätzlich entwickelte die in.hub GmbH ein Betriebssystem für ihre Hardware, „da wir gemerkt haben, cool, mit der Hardware kann keiner was anfangen ohne ein Display oder ein Betriebssystem“, erklärt Marco. „[Wir] geben den Unternehmen sozusagen Lösungen an die Hand, wie bei einem Smartphone, wo sie alles selbst bedienen können und sich die Informationen, die sie brauchen, aus der Produktion herausholen können. Diese können sie wieder weitergeben an ihr Planungstool, an Controlling usw. […]. Aber immer unter dieser Prämisse: Das muss so simpel sein wie ein Smartphone.“
In den vergangenen 5 Jahren seit der Gründung ist das Unternehmen deutlich gewachsen. Von einem Ein-Mann-Betrieb zu Beginn über die Einstellung des ersten Softwareentwicklers im Juli 2018 bis hin zu mittlerweile einem Team aus neun Mitarbeitenden. Das Start-up beschäftigt einen bunten Haufen aus Softwareprofis, Hardcore-Elektronikentwicklern, einer Allrounderin für Marketing & Personal sowie den beiden Geschäftsführern Marco Neubert und Christian Groß. Perspektivisch sollen in den nächsten 2 Jahren noch weitere 10 bis 15 Mitarbeitende hinzukommen.
Aktuell baut die in.hub GmbH an einem Appstore, in welchem andere Firmen ihre Dienste anbieten können, ganz analog zum Appstore beim Smartphone. „Die Kunden können das auf unsere Geräte runterladen […] und somit zusätzliche Services nutzen“, beschreibt Marco. „Wir haben sozusagen drei Businesscases: Wir verkaufen die Hardware, wir verkaufen das Betriebssystem […] und wir haben das App-Konzept, worüber Firmen ihre Apps anbieten und wir ein Share davon nehmen können.“ Nun ist noch eine Investorenrunde geplant, um das Business des Appstores voranzutreiben.
Auf die Frage, welche Ratschläge Marco anderen Gründungsinteressierten mit auf den Weg geben würde, antwortet er: „Das Wichtigste ist, von Anfang an […] zu versuchen, die Liquidität im Blick zu behalten und vor allen Dingen cashflow-orientiert zu arbeiten.“ Am besten solle sich direkt zu Beginn jemand im Unternehmen das Thema Finanzen „auf die Fahnenstange schreiben.“ Oft werde empfohlen, nur Projekte anzunehmen, die zum eigenen Start-up passen. Das sieht Marco anders und rät, alles mitzunehmen was man kann, weil das Geschäftsmodell im Laufe des Gründungsprozesses ohnehin immer wieder angepasst werde. Ein letzter Tipp sei, von Anfang an ein Netzwerk aufzubauen und sich möglichst viel zu präsentieren. Dabei seien die Angebote von Institutionen wie dem Gründungsnetzwerk SAXEED eine große Unterstützung. Marco selbst hat unsere Angebote wie die Stammtische und das Gründerfrühstück nach seiner Gründung zum Netzwerken genutzt und sein Wissen auf unseren Veranstaltungen geteilt.